Amazon PPC Kosten – Wie viel soll ich für meine PPC Kampagnen ausgeben?

Wenn es darum geht die ersten Amazon PPC Kampagnen anzulegen, fühlen sich viele zunächst orientierungslos. Sicher sind auch Sie schon auf verwirrende Informationen über die Höhe der Kampagnenkosten, das richtige Gebot und die Auswahl der Tagesbudgets für gesponserte Produktkampagnen gestoßen und haben sich gefragt:

  • Wie viel wird mein Marketing über Amazon Gesponserte Produkte kosten?
  • Wie wähle ich das richtige Budget für meine Kampagnen?
  • Was mache ich, wenn mein Werbebudget begrenzt ist?
  • Wieviel Traffic brauche ich wirklich?

Lassen Sie uns mit der letzten Frage beginnen. Oft wird diese nämlich deutlich in ihrer Relevanz unterschätzt oder sogar gar nicht behandelt.

Wieviel Traffic sollten meine Amazon PPC Kampagnen generieren?

Zu Beginn sollten wir eins klar stellen: Bei Amazon PPC Optimierung geht es primär um Prozesse und genau diese Prozesse brauchen Daten. Jede Impression, jeder Klick und jede Bestellung liefern wertvolle Daten und deshalb sollte die Priorität bei Kampagnenstart auf der Gewinnung von relevanten Daten liegen.

Aber warum sollte es eines Ihrer wichtigsten Ziele sein mehr Daten zu erhalten? Aus mathematischer Perspektive sind mehr Daten immer besser, um zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen. Der Grund dafür ist, dass Schlussfolgerungen, die aus einer größeren Zahl von Daten abgeleitet werden, bedeutungsvoller sind. Mit mehr Daten erreicht man einen höheren Grad an Verlässlichkeit, weil verschiedene Schwankungen und Trends besser berücksichtig wurden. Beispielsweise kann eine Konversionsrate 100% betragen, wenn nach einem einzigen Klick auf eine Werbeanzeige eine (zufällige) Bestellung generiert wurde. Aber ist das deswegen die anzunehmende empirische Konversionsrate, die Sie bei 1.000 oder 10.000 Klicks erwarten können? Mit Sicherheit nicht.

Die wahre Herausforderung liegt darin, dass die genaue Konversionsrate schwer vorherzusagen ist. Es sind tatsächliche Daten von der jeweiligen Kampagne notwendig, um die zukünftige Konversionsrate und andere relevante Parameter vorherzusehen.

Aber bevor Sie sich voller Enthusiasmus denken, dass mehr Daten die Antwort auf alle Probleme bei Ihren Amazon PPC Kampagnen liefern, müssen Sie unbedingt noch die eigenen Ressourcen in Betracht ziehen. Da jeder Klick auf eine gesponserte Anzeige echtes Geld kostet, bedeuten “mehr und mehr Daten” zumindest kurzfristig auch “mehr und mehr Kosten“.

Da kein Händler unlimitierte Mittel für das Marketing zur Verfügung hat, muss die Datentheorie sich mit der Realität von Amazon Werbebudgets auseinandersetzen.

Das tatsächliche Ziel von Datengenerierung ist es, „ausreichend relevante Daten“ zu haben, um den Bid Management Prozess und weitere Optimierungsmaßnahmen beginnen zu können.

Das klingt nach einem schönen Ziel, aber wie viele Klicks braucht man denn pro Keyword damit die Daten ausreichend hoch sind? Wenn wir eine Konversionsrate von 4% annehmen und genug Klicks bekommen wollen, um zwei Bestellungen zu erwarten, müssen wir 50 Klicks generieren. Denn 2 dividiert durch 0,04 ist gleich 50.

Da ein durchschnittlicher CPC (Klickpreis) ungefähr 30 bis 40 Cent beträgt, muss man mit einem Investment von 15 bis 20 Euro pro SKU rechnen. Wenn Sie viele verschiedene Produkte und viele Keywords in manuellen Kampagnen haben, kommen Sie schnell auf eine stattliche Summe, die investiert werden muss. Es ist nur verständlich, wenn Sie sich an dieser Stelle fragen:

Wie kann ich Geld sparen, wenn mein Budget für Amazon PPC Marketing begrenzt ist?

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Tipp #1

Fokussieren Sie sich auf Ihre Top Produkte. Mit begrenztem Budget macht es keinen Sinn, dass Sie sofort für jedes Produkt Werbung schalten. Indem Sie die Anzahl der beworbenen Produkte eingrenzen, reduzieren Sie im gleichen Moment das notwendige Investment, um relevante Daten für die Amazon PPC Optimierung zu erhalten.
Mit dem Fokus auf Ihre Top Produkte kann folgende Formel verwendet werden, um das notwendige Gesamtinvestment zu bestimmen:

Gesamtinvestment = Anzahl der Produkte * Anzahl der Keywords * durchschnittlicher CPC * 50 Klicks

Es gibt aber noch einen weiteren Grund sich auf die Top Produkte zu konzentrieren, die sich gut verkaufen. Diese Produkte haben typischerweise eine höhere Klick- und Konversionsrate, was den durchschnittlichen CPC reduziert und den erwarteten Umsatz pro Klick erhöht.

Ihre Amazon PPC Kosten pro Verkauf (Average Cost of Sale = ACoS) können folgenderweise berechnet werden:

ACoS = Kosten/ Umsatz

Wie Sie sehen können, führen mehr Verkäufe und ein niedriger CPC also zu einem niedrigeren ACoS und somit sind Top Produkte profitabler.

Tipp #2

Investieren Sie Zeit in eine ausführliche Keyword-Recherche, um mehr Longtail Keywords (Nischen-Suchbegriffe) zu finden. Diese Keywords haben im Vergleich zu generischen Suchbegriffen ein niedrigeres monatliches Suchvolumen und niedrigere Klickpreise. Geringere CPCs reduzieren die notwendige Investition und ermöglichen es, mehr Klicks mit demselben täglichen Budget auf Amazon zu erzielen.

Welches Budget sollte ich für meine Amazon PPC Kampagnen festlegen?

Nachdem wir das Gesamtinvestment für den Anfang berechnet haben, können wir uns nun mit einem weiteren wichtigen Parameter befassen, nämlich dem täglichen Budget für Ihre Kampagnen.

Zur Verständlichkeit sollten wir davor kurz auf den Unterschied zwischen Amazon PPC Kosten und dem Budget eingehen. Das tägliche Kampagnenbudget unterscheidet sich von den Gesamtkosten in zwei wichtigen Aspekten:

  • Der zeitlichen Dimension
    Die benötigten Gesamtkosten, welche Sie für die Generierung von ausreichend Daten benötigen, haben keine Zeitdimension. Das tägliche Kampagnenbudget dagegen schon, denn es bezieht sich jeweils nur auf einen einzelnen Tag. Wenn eine zeitliche Kapitalbeschränkung vorliegt, kann das tägliche Budget reduziert und das Gesamtinvestment somit über einen längeren Zeitraum verteilt werden. Die Gesamtkosten für die Datensammlung bleiben gleich, sie werden nur über eine längere Zeitperiode ermittelt.
  • Der Anzahl an Kampagnen
    Sie werden im Normalfall mehr als eine Amazon PPC Kampagne haben und die Gesamtkosten müssen dementsprechend aufgeteilt werden.

Was aber nun, wenn Sie automatische und manuelle PPC Kampagnen am Laufen haben?
In diesem Fall mag es die intuitive Lösung sein, das Budget gleichmäßig auf beide Kampagnen aufzuteilen, doch das ist nicht immer optimal. Der Grund ist, dass neu aufgesetzte automatische Kampagnen meist mehr Traffic (und somit Kosten) verursachen als ähnliche manuelle Kampagnen. Der Sinn einer manuellen Kampagne ist es, dass Amazon die Relevanz von möglichst vielen Keywords für Ihre Produkte erkennt. Um diesen Umstand zu realisieren, benötigt Amazon eine gewisse Zeit und die richtigen Daten.

Wie wir in einem späteren Artikel ausführlicher erklären werden, sollten Sie täglich analysieren, welche Suchbegriffe Traffic für Ihre Produkte generiert haben. Dann können die relevanten Suchbegriffe zu den Keywords Ihrer manuellen Kampagne hinzugefügt werden, während sie gleichzeitig bei Ihrer automatischen Kampagne auf der Liste der negativen Keywords landen.

Mit der Zeit werden mehr und mehr Keywords bei der automatischen Kampagne geblockt. Dadurch werden mehr Traffic und somit Kosten auf die manuelle Kampagne verlagert. Es ist also ideal, wenn Sie regelmäßig die anfallenden Kosten und das definierte Budget Ihrer Amazon PPC Kampagnen überprüfen und anpassen.

Ein großer Unterschied von Amazon Werbung ist, dass es im Gegensatz zu Google, Facebook und Instagram ein Teil der Herausforderung ist, genug Traffic zu generieren.
So wird das festgelegte Budget selten komplett ausgeschöpft und die tatsächlichen Kosten sind meist niedriger. Man könnte deshalb in Versuchung kommen, das tägliche Budget sehr hoch anzusetzen, aber dabei sollte man vorsichtig sein. Im Idealfall sind Ihre Kampagnen natürlich profitabel und wenn das zutrifft, bedeuten mehr Kosten auch mehr Verkäufe und einen höheren Gewinn auf Amazon. Da aber die Preise von Klicks und die Konversionsrate variieren können, ist auch die Profitabilität nicht gesichert. Eine Kampagne, die in der Vergangenheit sehr gewinnbringend war, kann plötzlich Verluste verursachen. Um dieses Risiko zu mindern, sollten Sie das tägliche Budget Ihrer Amazon PPC Kampagnen als Sicherheitsnetz benutzen. Hier muss die richtige Balance gefunden werden. Die Kosten sollten über das Tagesbudget hoch genug angesetzt sein, damit sie potentielles Wachstum nicht behindern aber auch niedrig genug sein, um Verluste im Falle von schlechter Performance oder unerwarteten Traffic-Ausschlägen zu minimieren.

Das Wachstum des eigenen Amazon Geschäfts ist der Grund, warum wir alle morgens aufstehen und immer wieder unser Bestes geben. Erfahrungsgemäß schläft man jedoch nachts um einiges besser, wenn ein Sicherheitsnetz richtig platziert wurde.
So sind Sie für den optimalen Erfolg Ihres Amazon PPC Marketings aufgestellt.

 

Haben Sie noch weitere Ideen oder offene Fragen? Möchten Sie mehr Informationen zu einem Aspekt des Artikels wissen oder sollen wir einen Blick auf Ihre Amazon Kampagnen werfen? Kontaktieren Sie uns einfach oder schreiben Sie einen Kommentar unter diesen Artikel. Wir helfen sehr gern!

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2 Kommentare
    • Michael Hecker
      Michael Hecker says:

      Hallo Frau John,

      klicken Sie hierfür bitte in der Seller Central auf „Werbung“ und dann auf „Kampagnen verwalten“.

      Sie sehen nun die Übersicht aller Kampagnen.
      Klicken Sie nun eine der Kampagnen mit „manueller Ausrichtung“ (Siehe Spalte: „Typ“) an.
      Klicken Sie nun eine Anzeigengruppe aus der Übersicht an.
      Klicken Sie nun (oben) auf den Reiter „Ausrichtung“.

      Sie sehen jetzt die bereits gebuchten Keywords.
      Über die Spalte „Gebot“ können Sie individuelle Keyword-Gebote festlegen.
      Über die Spalte „Aktiv“ können Sie bereits gebuchte Keywords pausieren.
      Über den Knopf „Schlüsselwörter hinzufügen“ können Sie neue Keywords buchen.

      Für weitere Fragen stehen wir Ihnen auch telefonisch gerne zur Verfügung.

      Mit freundlichen Grüßen,
      Michael Hecker

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