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Akquisitionen, Wachstum, Warenkörbe - Im Gespräch mit Berit Pflieger von real.de

real.de im E-Commerce – Eine spannende Alternative für Seller?

***Update: 01.07.2020***

Die Schwarz-Gruppe, ein bekanntes Handelsunternehmen, zu dem Lidl und Kaufland gehören, hat die Onlinehandelsplattform real.de gekauft und wird sie in Zukunft wohl unter dem Namen Kaufland weiterführen.
Für Kunden soll dies einige Umstellungen bedeuten. In welcher Größenordnung und was das für die dort vertretenden Seller bedeutet ist jedoch noch nicht bekannt.

***Sobald es Neuigkeiten gibt, werden diese hier eingefügt***

 

Früher hieß er hitmeister.de. Nun heißt er real.de. Wie der nächste Name des Online Marktplatzes lauten wird, steht noch in den Sternen. Was aber nicht heißt, dass real.de so angeschlagen ist, wie der im Februar 2020 verkauft Einzelhandelsriese Real.

real.de wächst – und zwar rasant. Berit Pflieger, International Sales und Key Account Managerin von real.de, sieht täglich die Zahlen. Während die Wachstumsrate vom E-Commerce generell bei 10 % liegt, kommt sie bei real.de teilweise bei sogar auf 90 %.

Der E-Commerce Markt wird natürlich klar von Amazon dominiert. In Konkurrenz mit dem Giganten aus den USA zu treten, ist kein leichtes Unterfangen. Was für real.de hieß: Hausaufgaben machen.

 

Services von real.de

Im August 2019 launchte real.de beispielsweise sein Werbetool „Sponsored Product Ads“, mit dem es den Händlern auf der Plattform möglich ist Werbung für die eigenen Produkte zu schalten. Wichtig zu erwähnen ist aber, dass trotz des identischen Namens keinerlei Verbindung zu den Sponsored Products von Amazon bestehen.

Darüber hinaus arbeitet der Online-Marktplatz mit aifinyo zusammen. Einem Fine Trade Unternehmen für Warenfinanzierung, das eine Finanzierungsgebühr von 5 % und ein Finanzierungszeitraum von 180 Tagen anbieten kann.

Auch im Bereich der Produkttests arbeitet real.de mit einem externen Partner zusammen, mit dem es den Händlern möglich ist, Reviews für ihre Produkte zu erhalten und diese für Learnings und Marketing Maßnahmen zu verwenden.

Braucht ein Händler Unterstützung bei der richtigen Gestaltung von Produktbilder, kann er oder sie auch auf die Hilfe von real.de zählen.

 

Artikelpreise im Vergleich zu anderen Plattformen

Auffällig bei real.de –der durchschnittliche Warenkorbwert ist höher als bei anderen Online Marktplätzen. Woran das genau liegt, kann Berit nicht sagen.

Fakt ist, dass neben den Artikelpreisen auf real.de, besonders die Kostenstrukturen im Hinblick auf Provisionen für Händler ein interessanter Faktor sein könnten. Dieser liegt nämlich unter Amazon und etwas über eBay liegen.

 

Von der Zahnbürste bis zum Sofa – Onlineprodukte auch stationär?

Vielleicht liegt es auch am Produktsortiment. Über 15.000 Artikel führt real.de schon auf seinem Marktplatz. Vom klassischen Online- bzw. Marktplatzhändler bis zum Hersteller, der seine eigenen Marken vertreibt, ist jeder dabei und auch willkommen.

Dass gut laufende Produkte über das eigene Retail Geschäft angeboten werden, ist laut Berit nicht das Ziel von real.de. Auch dass erfolgreiche Waren in den stationären Handel aufgenommen werden, soll weniger der Fall sein, da die beiden Geschäftsfelder getrennt voneinander behandelt werden.

Es bleibt auch abzuwarten wie es mit real.de nach dem Verkauf der Mutter Real weitergehen wird.

Seit Februar 2020 gehört Real nicht mehr zur Metro, sondern zum deutschen Immobiliengiganten x+bricks und dem russischen Investor SCP Group. Die SCP-Chefin erklärte erst kürzlich, dass real.de schnell verkauft werden solle und dafür ein Käufer gesucht wird. Für die Hälfte der stationären Handelsgeschäfte wurden bereits Abnehmer gefunden und Verträge unterzeichnet. Wie die Zeit berichtet, sollen insgesamt 141 Filialen von Edeka und Kaufland übernommen werden.

Für Berit kein Grund zur Beunruhigung. Das Geschäft wachse kontinuierlich. Immerhin werfen das Digitalgeschäft und der Marktplatz real.de 579 Millionen Umsatz ab. Welcher Name am Ende verwendet wird, ist doch eigentlich nicht so wichtig. Wer könnte es besser wissen als Berit Pflieger selbst? Erst hitmeister.de. Jetzt real.de. Und bald? Lassen wir uns überraschen.

 

 

Überaus offen, mit vielen persönlichen Einblicken, beantwortete Berit Pflieger im Rahmen der E-wolucja 2019 unsere Fragen.

Zur besseren Übersicht der Inhalte:

Zeit Thema
00:00 Intro
00:30 Berit, wie bist Du zu real.de gekommen
01:18 Die Akquisition von hitmeister.de – Wie war das damals?
03:34 Stichwort: Wachstum – Wie entwickelt sich real.de?
05:15 Mit welchen Services unterstützt Ihr Eure Händler?
06:50 Ist ein Fulfillment Service in Planung?
07:22 Laut plentysystems ist das durchschnittliche Bestellvolumen bei Euch überdurchschnittlich. Woran liegt das?
08:35 Gibt es Schwerpunkte in Eurem Produktsortiment?
09:18 Lebensmittel online bestellen – Wie gut funktioniert die Logistik? Kommen die Produkte frisch an?
10:10 Vertreiben vorrangig Händler oder Hersteller über Euren Marktplatz?
10:30 Welche anderen Charakteristika haben Eure Seller typischerweise?
11:18 Gibt es Success Stories von denen Du berichten kannst?
12:14 Werden erfolgreiche Produkte von Euch in den stationären Handel übernommen?
12:59 Marktplatz vs. Eigenmarken – Besteht das Risiko, dass Ihr erfolgreiche Produkte kopiert?
14:03 Die Metro-Gruppe verhandelt aktuell den Verkauf von Real – Sollten Händler beunruhigt sein?
15:35 Wie können Dich Händler kontaktieren?

Persönlich erreichbar ist Berit Pflieger per Email an:
berit.pflieger@real-digital.de

Berit, auf diesem Wege möchten wir uns noch einmal bei Dir für das Interview bedanken. Dass Du auch persönliche Erfahrungen mit uns geteilt hast, hat uns überrascht und überaus gefreut.

Ihr habt Fragen an uns? Postet diese gerne in die Kommentare. Wir helfen immer gerne.