Beiträge

Influencer Marketing – Externe Reichweite für Amazon nutzen

Influencer Marketing – Externe Reichweite für Amazon nutzen

 

Spricht man im Allgemeinen von Influencer Marketing, denkt man erst einmal direkt an die Zusammenarbeit von globalen Marken und Prominenten mit Millionen Followern.

Jedoch ist Influencer Marketing nicht nur ein Marketing-Tool für große und bekannte Unternehmen. Auch auf kleinerer Ebene oder beispielsweise im Amazon Handel kann die Zusammenarbeit mit weniger reichweitenstarken Influencern eine gewinnbringende Strategie sein.

Ein Mann, der sich mit diesem Thema besonders gut auskennt, ist Florian Frech von Frech & Freundlich Creative aus Ostfildern in Baden-Württemberg.

Für ihn steckt ein enormes Potenzial im Influencer Marketing für den Amazon Handel, der noch immer nicht richtig ausgeschöpft wird. Grund dafür ist, dass sich viele Händler ausschließlich auf die On-Page-Optimierungen konzentrieren.
Die Zusammenarbeit mit einer Onlinemarketingagentur kann jedoch hilfreich sein, da sie schon außerhalb der Plattform den Bedarf für das Produkt weckt und den Traffic direkt auf das Amazon Produkt leitet.

Influencer-Marketing findet nicht nur bei Instagram statt

Unter Influencer Marketing verstehen die meisten nur Instagram Marketing. Für Florian Frech ist das ein gefährlicher Gedanke, da Instagram, im Gegenzug zu Kanälen wie YouTube oder Blogs, ein sehr schnelllebiger Kanal ist. Für Story-Postings hat man nur 24 Stunden Zeit – danach ist die Werbung verschwunden. Hat man in dieser Zeit nicht das Interesse oder die relevante Zielgruppe erreicht, ist das Geld innerhalb eines Tages verpufft.

Die beste Performance sieht Frech daher noch immer bei YouTube. Selbst schlanke Budgets von 1.500 Euro sind dort besser angelegt, weil immer wieder neue Klicks generiert werden.

Ein Beispiel, was Frech gerne nennt, ist das eines seiner Kunden, der einen besonderen Deoroller entwickelt hat. Im Jahr 2018 haben er und sein Team zusammen mit dem Kunden eine Influencer-Kampagne gestartet, dessen Video mittlerweile 10.000 Klicks gesammelt hat. Das Interessante daran ist aber nicht die Zahl der Klicks, sondern die Zeit, in der sie entstanden sind. Die letzten 9.000 Klicks kamen erst zum Jahreswechsel 2019/2020 hinzu. Also über ein Jahr nach Start der Kampagne.

Daran erkennt man, dass die Zusammenarbeit mit YouTubern oft einen langfristigen Vorteil bringen kann.

Influencer Marketing im Amazon Handel – So sieht der Prozess aus

Doch wie funktioniert die Zusammenarbeit mit einer Agentur, die sich auf Influencer-Marketing spezialisiert hat?
Für Frech ist der erste Schritt ein Blick auf den Status quo. Dabei werden immer die gleichen Fragen gestellt:

  • Was ist das für ein Produkt?
  • Wer ist die Zielgruppe?
  • Wie können wir die Menschen erreichen?
  • Was wird bisher gemacht?
  • Welches Testbudget steht im Raum?
  • Welches Gesamtbudget steht zur Verfügung?

Im Anschluss arbeitet die Agentur zusammen mit dem Kunden die Kampagne aus und entwickelt erste Ideen wie die Zielgruppe am besten abgeholt werden kann. Daraufhin wird ein ausführliches Briefing erstellt, welches dem potenziellen Influencer Partner zur Einsicht präsentiert wird.

Der richtige Influencer für die eigene Kampagne

Doch wie findet man den richtigen Influencer für die eigene Kampagne? Onlinemarketingagenturen führen in den meisten Fällen eine große Kartei an Influencern, mit denen sie schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben. Jedoch heißt das nicht zwangsläufig, dass der oder die richtige dabei ist. In vielen Fällen recherchiert die Agentur auch zusätzlich nach den passenden Geschäftspartnern.

Um zu erkennen, ob der Influencer oder die Influencerin tatsächlich zum jeweiligen Amazon Händler passt, muss die Agentur Zeit in die Recherche stecken. Zum einen muss der gewünschte Influencer Zeit und Lust auf das Produkt und die Marke haben. Zum anderen muss aber auch festgestellt werden, ob die Person nur auf das Geld aus ist oder er/sie sich wirklich mit der Vision des Unternehmens auseinandersetzt.

Influencer mit gekaufter Reichweite wäre das letzte, was Agentur und Händler wollen.
Wie Florian Frech weiß, besteht dieses Risiko hauptsächlich bei Instagram. Sich dort Follower zu kaufen ist einfach, weshalb auf den ersten Blick schwer zu erkennen ist, wie sich die Community verhält. Daher schauen er und sein Team bei einem interessanten Influencer immer auf die Kommentare unter den Postings. Erkennt man, dass dort hauptsächlich Bots kommentieren oder finden dort wirkliche Interaktionen statt?

Auch in Zusammenarbeit mit Bloggern lässt er sich nicht nur einfache Zahlen geben. Influencer müssen auch bereit sein zu bestimmten Artikeln die Leserzahlen oder die Google Analytics Auswertungen zu präsentieren. Ist dies nicht der Fall, dann stimmt irgendwas nicht, sagt Frech.

Transparenz schafft Vertrauen.

Auf der Videoplattform YouTube kommt es einzig und allein auf die Views der Videos an. Hat ein Kanal mehrere Millionen Abonnenten, aber nur ein paar tausend Klicks auf seine Videos, ist die Relevanz des Kanals längst nicht so hoch wie die Abos versprechen. Daher sollte ein Kunde auch nur das zahlen dürfen, was er tatsächlich bekommt.

Der Influencer ist gefunden – Was nun?

Hat sich der Amazon Händler für einen Influencer oder eine Influencerin entschieden, wird ihm oder ihr das ausführliche Vorab-Briefing geliefert.

Darin finden die potenziellen Geschäftspartner Informationen über:

  • Wer ist der Kunde?
  • Was soll gemacht werden?
  • Was ist das Ziel?
  • Wann und wo soll die Kampagne laufen?
  • Was sind die Ideen für die kreative Umsetzung?
  • Was ist das Budget?

Hat der Influencer, die Influencerin eigene Ideen für die Ausführung, werden diese mit dem Kunden abgesprochen und bestenfalls daraufhin die Verträge für eine Zusammenarbeit ausgehandelt.

Das passende Budget für Influencer-Marketing

Die Philosophie von Frech & Freundlich: Für jedes Budget das Bestmögliche herausholen.
Das können auch mal 1.500 Euro sein. Jedoch muss man auch als Unternehmen die Situation realistisch einschätzen können und bei einem kleinen Budget, wie die 1.500 Euro, keinen Influencer mit einer Reichweite von 2 Millionen Abonnenten erwarten.

Aber auch solch kleine Investitionen können sich für Amazon Händler lohnen, wenn sie klug eingesetzt werden.

Die Bezahlung von Influencern und Influencerinnen kann unterschiedlich sein. Der Trend geht eher zu einem Fixbudget. Jedoch ist auch die Arbeit mit Affiliate-Links möglich. Manche Influencer erkennen schon das Potenzial von Produkten und arbeiten auch gerne mit solchen Links.

Ziele von Influencer Marketing

Kurz gesagt: Am Ende kommt es auf den Umsatz an. So einfach und banal es auch klingen mag.

Viele Unternehmen, besonders zu Beginn ihres Bestehens nutzen solches Marketing auch zu Branding Zwecken. Jedoch ist sich Frech sicher, dass auch Branding irgendwann zu Umsatz führen muss.

Micro-Influencer – Besser als die großen Namen?

Ob sich die Zusammenarbeit mit einem Micro-Influencer, also mit einer Abonnentenzahl zwischen 1.000 und 10.000, wirklich lohnt, kann man pauschal nicht sagen.

Auch an dieser Stelle ist eine genaue Recherche nötig. Genauso wie unter den großen und bekannten Influencern gibt es unter den etwas kleineren gute und schlechte Geschäftspartner. Hier kommt es auf die jeweilige Situation des Händlers an – auf sein Produkt, das Budget und viele weitere Dinge.

In solchen Fällen ist der Rat einer spezialisierten Agentur ihr Geld wert, da sie im Gegenzug viel verbranntes Budget erspart und dafür sorgt, dass jeder Cent des Kunden bestmöglich investiert wird.

Fazit zum Influencer-Marketing

Die Zusammenarbeit mit Personen des öffentlichen Lebens hat schon in vielen Unternehmen und Branchen seinen Weg gefunden und sich als ernst zu nehmendes Marketing- & Marktforschungstool-Tool etabliert. Im Bereich des Amazon Handels steckt es noch immer in den Kinderschuhen.

Agenturen, wie Frech & Freundlich Creative sorgen jedoch dafür, dass sich das schnell ändert. Mit Influencer Marketing erreichen Händler eine erheblich größere Zielgruppe, die sich teilweise noch früh im Entscheidungsprozess befindet. Weckt man zu diesem Zeitpunkt das Interesse der Zielgruppe, kann das zu einem großen Gewinn für die eigenen Amazon Listings werden.

Für Fragen hierzu erreichen Sie Michael Hecker per Mail oder Telefon.

Handelsware auf Amazon bewerben – Was ist zu beachten?

Handelsware auf Amazon bewerben – Was ist zu beachten?

Im Allgemeinen verfolgen Amazon Händler mit Ihren Werbekampagnen zwei Ziele:

  1. Profitables Umsatzwachstum
  2. Die Verbesserung des organischen Rankings / der organischen Verkäufe

Weil Handelsware regelmäßig von mehreren Händlern vertrieben wird, liegt die Buy Box Quote des einzelnen Händlers oft weit unter 100%. Da eine Verbesserung der organischen Verkäufe dem Werbetreibenden somit nur teilweise zu Gute kommt, hat dieser Aspekt für Einzelhändler weit weniger Bedeutung.

Die Profitabilität der Werbeumsätze bzw. ACoS Optimierung ist somit das vorrangige Ziel.

Beeinflusst wird der ACoS durch den Klickpreis, die Conversion Rate und den durchschnittlichen Verkaufspreis.

Wenn wir davon ausgehen, dass der Buy Box Wettbewerb zu einem gewissen Preisdruck führt, kann der Produktpreis nicht im Rahmen der Werbestrategie angepasst werden.

Mit Hinblick auf das Buy Box Quoten Argument gehen wir an dieser Stelle auch davon aus, dass der einzelne Händler einen geringeren Anreiz hat, am Listing und somit der organischen Conversion Rate zu arbeiten.

Wenn wir annehmen, dass die Relevanz der gebuchten Keywords sauber geprüft wurde, verbleibt der Klickpreis als zentrale Variable.

Wichtig ist hierbei, dass man sowohl die Standardgebote der Anzeigengruppen, als auch die keyword-spezifischen Gebote steuert. Letztere werden im Bid Management über den Maximum-ACoS-Parameter gesteuert.

Die Berechnung des max. ACoS Parameters und unseren Bid Management Prozess erklären wir in diesem Artikel ausführlich.

Weiterführende Fragen beantworten wir persönlich und in den Kommentaren immer gerne.

Restposten, Großhandel, B Ware

Restposten, Risikobereitschaft und die Kunst der Verhandlung – Im Gespräch mit Stefan Grimm von restposten.de

Für Ottonormalverbraucher findet Shopping schon lange nicht mehr im Einzelhandel vor Ort statt. Auch wenn sich viele bemühen, den Wandel zu stoppen, verschiebt sich der Handel weiter und weiter ins World Wide Web.

Für Kunden ist das an Bequemlichkeit und Schnelligkeit nicht zu toppen. Doch wie sieht es im Hintergrund aus? Findet der Handel zwischen Ein- und Verkäufern von großen Mengen ebenfalls nur noch online statt?

Einer, der das weiß, ist Stefan Grimm. Mitgründer des B2B Marktplatzes restposten.de.

Ein Online Handelsplatz für diejenigen, die sich nicht für Einzelstücke interessieren, sondern in Paletten denken. Ein Geschäft mit hohen Stückzahlen, persönlichen Verhandlungen und kalkulierten Risiken.

Restpostenhandel – ein Geschäft mit kalkulierten Risiken

Stefan Grimm kennt dieses harte und schmutzige Geschäft, wie er selbst sagt.

Selbst als Postenhändler angefangen, hat er sich bereits 1997 mit zwei Kollegen dazu entschlossen, einen Online Handelsplatz für Überhänge anzubieten und gründete so restposten.de. Ein reiner B2B Marktplatz, lang vor der Zeit von „One-Click-Käufen“.

Doch trotz der Digitalisierung findet der Hauptteil des Ein- und Verkäufer-Geschäfts persönlich und via Telefon statt. Direktkontakt ist hier das Stichwort, und worauf es laut Grimm am meisten ankommt.

„Man muss bereit sein, Risiken einzugehen. Ich muss ein Killer Gen haben, muss in den Preishandel gehen und als Einkäufer dem Verkäufer auch auf den Zahn fühlen“, sagt er. „Man muss den Verkäufer anrufen und fragen: Was ist an dem Produkt? Wieso ist es ein Posten? Wie groß ist der Gesamtposten?“

Dieses Killer Gen verlieren viele Amazon Händler seiner Meinung nach. Denn viele von ihnen wollen eben keine Risiken eingehen, wollen alles automatisiert haben und denken zu technisch. Nach Grimms Meinung, ist für solche Leute der Postenhandel nichts.

Von einem zu wenig, vom anderen zu viel und immer diese Retouren

Doch was ist, wenn man in den Restposten Handel einsteigen möchte? Auf was muss man sich einstellen?

Für Grimm gibt es im Handel drei zentrale Wahrheiten:

  1. Jeder, der handelt, hat von seinen guten Artikeln zu wenig
  2. Von schlechten Artikeln hat man immer zu viel
  3. Wer etwas versendet, bekommt etwas zurück

So. Und was passiert mit Ware, die nicht an den Mann oder die Frau gebracht werden konnte, weil beispielsweise die Saison vorbei ist oder das Produkt eines Konkurrenten mehr Features hat? Fakt ist, es muss Warenbewegung da sein. Denn Plätze in den Lagern sind begrenzt und neue Produkte stehen schon in den Startlöchern. In diesem Fall ändert sich der Absatzkanal und man verkauft an andere Händler.

Für den Einkäufer bieten sich dabei verschiedene Chancen.
Man kann Restposten und Überhänge beispielsweise nutzen, um den Kunden Produkt-Bundles anbieten zu können. Wenn man beispielsweise Messer verkauft und dann über einen Restposten an Schneidebretter kommt, hat man ein super Kundengeschenk, eine gute Kundenaufwertung für wenig Geld und der Verkäufer ist froh, dass er sie los ist.

Restposten – Kein Handel mit Artikeln, sondern mit Margen

Doch wenn man mit den gekauften Restposten Geld verdienen möchte, gibt es wieder etwas, das man unbedingt beachten muss, weiß Grimm.

„Wenn ich Posten kaufe, dann kaufe ich sie ganz! Wenn es von einem Produkt 5.000 Stück gibt, dann bringt es mir nichts, wenn ich davon nur 1.000 kaufe und vier andere auch. Dann habe ich wieder BuyBox Wettbewerb und habe eigentlich nichts gewonnen.“ Das führt nämlich wieder zu Wettbewerb und Preisdruck. Wenn man also die finanziellen Möglichkeiten hat den kompletten Bestand zu kaufen, dann sollte man es auch tun. So erhält man die Preishoheit über den Artikel.“

Wie Grimm gerne sagt: „Man handelt nicht mit Artikeln, sondern mit Margen“.

Der Handel mit Restposten. Auch in Zeiten von Digitalisierung und Online Shopping noch immer ein Geschäft, dass von persönlichen Verhandlungen und den richtigen Strategien lebt.

amazon keywords exact match

PPC Amazon – Sollte ich gute Keywords auf Exact Match umstellen?

Viele Amazon Händler glauben, dass gute Keywords auf Exact Match umgestellt werden sollten.

Eine Korrelation zwischen dem Übereinstimmungstyp (Breitgefasst, Phrase, Exakt) und dem ACoS konnten wir in unserer Analyse aber nicht feststellen. Man kann den ACoS also nicht per se senken, indem man Keywords von broad auf exact match umstellt.

Die Erklärung dafür ist einfach:
Die in der Seller Central angezeigten Amazon Kennzahlen sind das gewichtete Mittel der zugrunde liegenden Searchterms. Bei exact match generiert nur ein einzelner Suchbegriff Anzeigenimpressionen. Hier stimmen somit die Kennzahlen des Suchbegriffs mit den KPIs des Keywords überein. Bei phrase und broad match können aber viele tausend Suchbegriffe Anzeigen-Impressionen generieren und jeder Suchbegriff hat einen individuellen Klickpreis, eine individuelle Conversion Rate und einen individuellen ACoS.

Wenn viele unterschiedliche Suchbegriffe Werbereichweite generieren, variiert die Relevanz und Conversion Rate der einzelnen Searchterms naturgemäß stark. Neben der Conversion Rate wird der ACoS aber auch durch den Click-Preis beeinflusst. Der ACoS kann somit für einen weniger relevanten und weniger gut konvertierenden Suchbegriff niedriger sein, wenn der Klickpreis hinreichend niedrig ist.

Ihr möchtet genauer verstehen, wie der ACoS berechnet wird, wie man sinnvolle Zielwerte definiert und wann ein ACoS gut ist? In diesem Artikel beantworten wir Eure Fragen zum Amazon ACoS.

Ihr habt Fragen zum Thema Amazon PPC? Postet diese gerne in die Kommentare. Wir helfen immer gerne.

guter acos

Was ist ein guter Amazon ACoS? Wie kann ich meinen ACoS senken?

Auf dem Amazon Marketplace ist der ACoS (Advertising Cost of Sales) die zentrale Kennzahl zur Bewertung der Werbeeffizienz und so überrascht es kaum, dass viele Amazon Händler Fragen zum ACoS haben:

Bevor wir diese Fragen beantworten, sollten wir häufige Missverständnisse aus dem Weg räumen und die ACoS Formel besprechen.

Wofür steht die Abkürzung ACoS und wie wird der ACoS berechnet?

ACoS steht für “Advertising Cost of Sales”, was in der Deutschen Seller Central etwas unglücklich mit „Umsatzkosten des Werbetreibenden“ übersetzt wird. Berechnet wird der ACoS, indem man die Werbekosten durch den generierten PPC Umsatz teilt und so dürfte die Übersetzung „Kosten-Umsatz-Relation“ für viele intuitiver sein.

ACoS = Werbeausgaben / PPC Umsatz

Wenn Amazon Händler vom (zu hohen) ACoS sprechen, ist typischerweise der Gesamt-ACoS (Account Ebene) oder der ACoS einer Kampagne gemeint. Da Amazon aber glücklicherweise umfangreiche Reporting-Daten bereitstellt, kann der ACoS universell zur Bewertung des Werbeerfolgs herangezogen werden. Für folgenden Kampagnenelemente kann der ACoS berechnet werden:

  • Kampagnen
  • Anzeigengruppen
  • Schlüsselwörter
  • Beworbene Produkte
  • Produktausrichtungen (Product Attribute Targeting)

Schauen wir uns die zwei ACoS Bestandteile (1. Kosten & 2. Umsatz) einmal im Detail an.

1. Kosten

Die Werbeausgaben werden von Amazon üblicherweise innerhalb von 48 Stunden bereitgestellt. Amazon kann die Kosten (zum Beispiel wegen ungültiger Klicks) zwar später korrigieren, doch mit dramatischen Schwankungen ist hier üblicherweise nicht zu rechnen.

2. PPC Umsatz

Der PPC Umsatz ist etwas komplexer, weil Amazon unterschiedliche Umsatz-Daten bereitstellt. Unterschieden wird dabei zwischen:

  1. Attributionsfenster (Englisch: „Attribution Window“)
  2. Gesamt-Umsatz vs. Same-SKU-Umsatz

Zum Attributionsfenster:

Zwischen dem Klick auf eine Werbeanzeige und dem Abschluss des Bestellvorgangs vergeht immer Zeit. Bei kostengünstigen Alltagsgegenständen reden wir hier über wenige Minuten. Bei komplexeren und teureren Produkten ist aber auch ein Entscheidungszeitraum von mehreren Tagen keine Seltenheit. Im Sinne der Händler stellt Amazon auch hier wieder detaillierte Daten zu unterschiedlichen Maximal-Zeiträumen bereit:

  • 1 Tag
  • 7 Tage
  • 14 Tage
  • 30 Tage

Welchen Wert man für die eigenen Berechnungen verwenden sollte, hängt neben dem Kaufverhalten Ihrer Kunden davon ab, was genau Sie messen möchten:

  • Direkte Reaktion messen
    Möchten Sie den direkten Werbeerfolg Ihrer Anzeigen messen und wissen, wie viel Umsatz in direkter Reaktion auf den Anzeigen-Klick generiert wurde? Dann sollten Sie das 1-Tages-Fenster verwenden. Es macht im Durchschnitt etwa 75% des gesamten Umsatzes aus.
  • Wirtschaftlichen Wert messen
    Wenn Sie den gesamten ökonomischen Wert Ihrer Werbung messen möchten, sollte ein längeres Attributionsfenster gewählt werden. Im Durchschnitt macht das 7-Tage-Fenster 90% des Umsatzes aus und die restlichen 10% werden zwischen Tag 8 und 30 generiert.

Der Umsatz im Kampagnenmanager der Seller Central wird übrigends für Sponsored Products Kampagnen mit dem 7 Tage Attributionsfenster und für Sponsored Brands Kampagnen mit dem 14 Tage Attributionsfenster berechnet.

2. Gesamt-Umsatz vs. Same-SKU-Umsatz

Wann immer ein Kunde ein Produkt von Ihnen (innerhalb des Attributionsfensters) kauft, wird der Umsatz Ihrem Gesamt PPC Umsatz hinzugerechnet. Beim Same-SKU-Umsatz geht ein weiteres Kriterium ein, denn hier wird die Bestellung nur berücksichtigt, wenn das gekaufte Produkt mit dem beworbenen Produkt übereinstimmt.

Wenn Ihre Produkte viele Varianten haben, ist es wichtig zu verstehen, dass der Same-SKU-Umsatz oft nur einen geringen Bruchteil vom Gesamtumsatz ausmacht. Das ist zum Beispiel im Bekleidungsbereich sehr oft der Fall, da hier unzählige Größen, Farben und Muster von einem einzelnen Produkt angeboten werden und jede Produkt-Variante eine eigene SKU darstellt.

Mit welchem Wert Sie rechnen sollten, hängt wieder von Ihren unternehmerischen Zielen ab. Wenn Sie mit Ihren Werbekampagnen spezifische Produkt-Varianten verkaufen wollen, sollte Ihr Augenmerk auf dem Same-SKU-Umsatz liegen. Sinnvoll ist dies zum Beispiel, wenn Sie Ihren Lagerbestand gezielt steuern und Langzeitlagergebühren vermeiden wollen. Wenn hingegen das Gesamt-Betriebsergebnis im Vordergrund steht, ist der Gesamt-Umsatz die richtige Wahl.

Warum steigt mein ACoS in den letzten Tagen an?

Amazon Händler rufen uns regelmäßig besorgt an, weil Sie in den letzten Tagen einen starken ACoS Anstieg beobachten. Glücklicherweise können wir hier oft Entwarnung geben.

Wie oben beschrieben, wird der ACoS berechnet, indem man die Werbekosten durch den PPC Umsatz teilt. Während die Kosten nach 48 Stunden bekannt sind, ist der Umsatz erst final, wenn das Attributionsfenster vollständig ist.

In der Seller Central ist das nach 9-16 Tagen (7 bzw. 14 Tage Attributionsfenster je nach Kampagnen-Typ + 48 Stunden für die Bereitstellung der Daten) der Fall.

Analysiert man den ACoS von gestern, teilt man die fast vollständig bekannten Kosten durch eine unvollständige (zu niedrige) Umsatzzahl und folglich ist der berechnete ACoS Wert hoch, auch wenn die Kampagnenleistung unverändert ist.

Wie kann ich meinen ACoS senken?

Verständlicherweise wünschen sich viele Händler, dass wir auf diese Frage hin einen geheimen Growth Hack verraten, doch einen solchen Trick gibt es nicht.

Amazon PPC ist ein reines Prozessthema und die fünf zentralen Prozesse sind dabei:

  • Keyword Analyse
  • Listing Optimierung
  • Kampagnen Strukturierung / Kampagnen Setup
  • Bid Management
  • Controlling

Besonders gerne wird dabei das Thema Controlling vernachlässigt, weil die großen Datenmengen viele abschrecken. Die Mühe lohnt aber, denn nur wer seine Kampagnendaten detailliert kennt, kann seine Kampagnen strategisch optimieren und den ACoS bei Bedarf kurzfristig senken.

Macht es Sinn, den eigenen ACoS mit anderen Händlern zu vergleichen?

Die Kurzantwort: Nein, ein Vergleich mit anderen Händlern macht normalerweise keinen Sinnn.

In der Beauty-Produktkategorie „Eau de Toilette“ werden beispielsweise überwiegend Markenprodukte von Einzelhändlern vertrieben, die regelmäßig eine Gewinnmarge von weniger als 7% haben. Klickpreise müssen in diesem Marktumfeld niedriger sein und ein ACoS von 2-3% ist keine Seltenheit.

Im Gegensatz dazu wird Mode oft von Private Label Anbietern vertrieben, die deutlich höhere Gewinnmargen haben und folglich auch höhere Klickpreise bieten. Ein ACoS von 20-25% ist in diesem Umfeld deshalb relativ normal.

Weil das Marktumfeld, Ihre Gewinnmargen und Ihre Wachstumsziele sehr individuell sind, sollte Ihr ACoS auch mit einem individuellen Benchmark bewertet werden. Über die Break-Even-Bedingung kann dieser leicht berechnet werden.

Wie legt man den maximalen ACoS fest? Wie berechnet man den Break-Even ACoS?

Der Maximal ACoS kann über die Break-Even Bedingung bestimmt werden.

Diese ist erfüllt, wenn die Kosten pro Bestellung (Cost per Order) dem Gewinn pro Bestellung (Net Profit Margin) entsprechen.

Kosten pro Bestellung = Gewinn pro Bestellung

Die Netto-Marge entspricht dem Produktpreis abzüglich aller Kosten, die keine Marketing-Kosten sind:

Netto-Marge = Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis- Verpackungskosten – Transportkosten – Transaktionsgebühren

Bitte prüfen Sie gründlich, ob Ihre individuelle Kostenstruktur weitere Kosten-Punkte enhält.

Zur Erklärung:

  • Der Bruttopreis ist der volle Preis, den Ihr Kunde für Ihr Produkt bezahlt, inklusive Mehrwertsteuer und Versandkosten.
  • Die Umsatzsteuer ist die Steuer, die auf den Netto-Preis aufgeschlagen wird.
  • Der Einkaufspreis ist der Nettopreis, für den Sie das Produkt gekauft haben. Für Hersteller sind die Produktionskosten das Äquivalent.
  • Verpackungskosten sind die Kosten, die für alle Arten von Verpackung für das Produkt anfallen.
  • Versandkosten sind die Kosten, die durch den Transport des Produkts vom Lager bis zum Endkunden anfallen.
  • Transaktionsgebühren sind in diesem Fall die Amazon Marktplatz-Gebühren.

Wir können nun die Break-Even Bedingungen verändern, um den maximalen Ziel-ACoS zu errechnen:

Kosten pro Bestellung = Gewinn pro Bestellung

CPO (Cost per Order) = Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis – Verpackungskosten – Versandkosten – Transaktionsgebühren

Das multiplizieren wir nun mit (1/Average-Basket). Der „average basket“ ist der durchschnittliche Bestellwert. Dieser lässt sich leicht bestimmen, indem man den generierten Umsatz durch die Orderanzahl teilt.

CPO (Cost per Order) * (1/Average-Basket) = (Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis – Verpackungskosten – Versandkosten – Transaktionsgebühren) /Average-Basket

Der Teil (Kosten / (Bestellungen*Average-Basket)) entspricht (Kosten / Umsatz), was unsere ACoS Formel ist.

ACoS = (Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis – Verpackungskosten – Versandkosten – Transaktionsgebühren) /Average-Basket

Der durchschnittliche Warenkorb unterscheidet sich immer dann deutlich vom Bruttopreis, wenn Kunden mehr als ein Produkt von Ihnen gleichzeitig bestellen. Solange das bei Ihnen nicht zutrifft, können Sie die Formel vereinfachen:

ACoS = (Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis – Verpackungskosten – Versandkosten – Transaktionsgebühren) / Bruttopreis

Da der Average-Basket per Definition immer größer oder gleich dem Bruttopreis ist, handelt es sich bei dieser Berechnung um einen konservativen maximalen ACoS, mit ein wenig Gewinnspielraum.

Wenn der ACoS Ihrer Amazon PPC Kampagnen diesem Break-Even ACoS entspricht, generiert Ihre Werbung weder Gewinn noch Verlust. Wenn Ihre Werbekampagnen Gewinn generieren sollen, muss der Maximal ACoS mit einem Wert kleiner eins multipliziert werden.

Haben Sie Ideen, Feedback oder Fragen? Kontaktieren Sie uns einfach oder schreiben Sie einen Kommentar unter diesen Artikel. Wir helfen immer gerne!